Reisebericht aus Agypten (09.12.2003)

Hallo Deutschland und ein weiteres Update von Julianne und Christian aus Aegypten!!

Unsere letzte Mail kam aus Jordanien. Seitdem ist viel passiert!

Das wichtigste: Ramadan ist vorbei, es gibt wieder Essen zu allen Tages- und Nachtzeiten und Christian nimmt wieder zu.

Von Jordanien setzten wir mit der Faehre ueber den Golf von Aquaba nach Aegypten ueber. Der Landweg haette bedeutet durch Israel zu reisen und wir haetten Probleme im Sudan wegen des Stempels im Pass erhalten. Die Ueberfahrt dauerte drei Stunden und wir legten gegen zwei Uhr Nachts an.

Die Einreise in Aegypten dauert angeblich zwischen drei und sechs Stunden. Wir hatten einen hochrangigen Vertreter der aegyptischen Touristenpolizei der uns hierbei begleitete und durch das Dickicht an Amtsstuben lotste. Das Fahrzeug wurde von sechs verschiedenen Delegationen und Amtspersonen inspiziert, da es ein Allradfahrzeug ist wurden auch Verteter des Militaers beteiligt.

Wir schafften es in einer Stunde!!!

Die naechste Station war Dahab am roten Meer wo wir ein paar Tage ausruhten. Christian ging Tauchen, Julianne Reiten und zusammen gingen wir Schnorcheln.

Anschliessend ging es weiter in den Sinai, eine Gebirgswueste. Wir nahmen uns einen Fuehrer fuer einen Tag der uns durch verschiedene Wadis, Schluchten und offene Wuesten lotste. Mitten im Sinai ist das Katharinenkloster mit dem brennenden Dornbusch aus dem einmal Gott sprach! Der Dornbusch ist ein Brombeerbusch und hatte leider keine Beeren mehr.

Neben dem Kloster ist der Berg Moses auf dem Moses angeblich die zehn Gebote empfing. Hier probierten wir Kamele als Fortbewegungsmittel aus und ritten bis zur Haelfte hoch. Das genuegte auch da es um diese Jahreszeit auch in Aegypten auf 2000m Hoehe kalt wird!

Von hier aus ging es ueber Suez nach Kairo.

Und hier war Ramadan zu Ende. Das ist schoen weil es wieder tagsueber zu essen gibt aber das heisst auch eine Party fuer drei Tage wo alles geschlossen ist. Alles heisst auch die Botschaften. Wir benoetigten Visa fuer Sudan und Aethiopien, die sudanesische Botschaft verlangt ein Empfehlungsschreiben der eigenen Botschaft. Erst warteten wir drei Tage die End-Ramadan-Feiern ab, dann war Freitag und alles zu und Samstags sind die Botschaften auch alle zu. Dann ging es los: Zur deutschen Botschaft um eine Empfehlungsschreiben fuer Christian zu holen. Ich bekam es sogar. Es war sehr deutsch, dauerte 10 Minuten und kostete 20 Euro.

Die irische Botschaft dauerte zwei Stunden zu finden, das Schreiben dauerte eine Stunde, war dafuer aber umsonst. Und die Passnummer stimmte nicht! Nach drei Tagen hatten wir die Visa!

In der Zwischenzeit waren wir brave Touristen, besichtigten die Pyramiden, das Nationalmuseum, die Citadelle und besuchten den Basaar. Das Highlight war sicherlich Autofahren in Kairo. Es ist eine Mischung aus Nahkampfsport und Hindernissrennen (mit bewegten, teilweise lebenden Hindernissen). Verkehrszeichen gibt es keine, Ampeln sind nur sporadisch vorhanden und selbst wenn dann nur reine Staffage. Es gilt das Faustrecht. Christian bekam mehrere Tickets fuer Falschparken und eines fuer "Gegen die Einbahnstrasse fahren". Das Problem war wahrscheinlich, dass Christian keine Cousins und Onkels bei der Cairo Polizei hat.

Der Vorteil mit dem Auto in Aegypten sind die Preise: Diesel kostet umgerechnet 0,05 Euro pro Liter!! Den Oelwechel laesst man fuer 7 Euro erledigen!

In Kairo trafen wir auch eine Gruppe aus Briten und Australiern die mit Landrovern unterwegs sind mit denen wir zusammen die Visa "jagten". Wir trafen wieder Ralph, Susan und Peter aus Deutschland die wir bereits in Syrien und Jordanien kennen gelernt hatten und die die gleiche Route mit Landrover und VW-Bus vorhaben.

Nachdem die Visa erledigt waren, Cairo besichtigt und das Fahrzeug gewartet war brachen wir auf in die westliche aegyptische Wueste. Ueber Baharia ging es in die weisse Wueste. Die weisse Wueste sind bizarre Kalksteinformationen die durch Erosion entstehen. Dann nach Farafra wo wir in einer heissen Quelle badeten (fossiles Wasser aus grosser Tiefe, bei der Suche nach Oel entdeckt). Dann ging es weiter durch phantastische Wuestenlandschaften nach Dakhla. Wir besichtigten das kleine Dorf Balat. Es ist komplett in afrikanischer Architektur gebaut um potentielle Angreifer aus der Wueste zu verwirren.

Wir trafen zwei Franzosen die mit Fahrraedern unterwegs nach Peking sind. Die naechsten drei Tage hatten sie die 320km bis Luxor durch die Wueste vor sich! Respekt! Und wir trafen sie in Luxor wieder, sie schafften es also!

Die ganze Wuestentour machten wir in Begleitung unserer australisch-englischen Landrover-Kollegen.

Inzwischen sind wir in Luxor angekommen. Gestern bestichtigten wir das Tal der Koenige und den Tempel von Habu. Heute den Tempel von Karnak.

Obwohl alles sehr gross, alt und beeindruckend ist geht uns langsam die Aufnahmefaehigkeit verloren. Seit ueber zwei Wochen fahren und besichtigen wir Non-Stop.

Aber ein Ende ist in Sicht, von Assuan muessen wir per Faehre ueber den Lake Nasser nach Wadi Halfa im Sudan uebersetzen. Das dauert drei Tage und wird uns etwas Zeit zum Ausruhen geben. Aber ob das alles so kommt steht dann im naechsten update. Da Internet im Sudan praktisch nicht existiert wird das naechste update wahrscheinlich aus Aethopien kommen. In-sh-allah (so Gott es will!!)!

Es gibt wie immer mehr Bilder unter