Reisebericht aus Kenia (08.02.2004)


Mambo Sana from Kenia wie wir hier zu sagen pflegen!!

Auf deutsch: Gruesse aus Ostafrika wo wir mal richtig schwitzen!!

Hier unsere Abenteuer in Kenia: Nachdem wir Aethiopien verlassen hatten stand uns die letzte schlechte Strecke bevor. 500 km schlechte Piste in Nordkenia von Moyale bis Isiolo. Bis vor einem Jahr war fuer diese Strecke ein bewaffneter Konvoi vorgeschrieben da es wiederholt zu Ueberfaellen gekommen war. Aber die Polizei versicherte uns, das das nicht mehr noetig sei. Also fuhren wir ohne Begleitschutz. Und die Strecke war wirklich bescheiden. Wir fuhren im Durchschnitt 25km/h und brauchten volle zwei Tage. Um es sich in Deutschland vorzustellen, zwei volle Tage nur Tempo 30 Zone, das macht muerbe!!! Aber landschaftlich genial. Man kommt durch die Charbi Wueste, den Marsabit Nationalpark der wegen der Hoehe wolkenverhangen neblig war und ueberall sieht man Tiere: Einen Schakal, zwei Schildkroeten, Geier, Adler, Bussarde, Dik-Diks, Affen… Trotzdem es Trockenzeit ist hatte es geregnet und die Piste war halb verschlammt.

Als wir in Isiolo ankamen hatten wir das letzte Stueck schlechte Piste der Reise hinter uns und spendierten dem Auto ein Bier als Dankeschoen auf die Front!

Wir trafen zwei aeltere englische Motoradfahrer die am naechsten Tag die gleiche Strecke in umgekehrter Richtung vorhatten. Wir beruhigten sie es waere alles nicht so schlimm aber sie entschieden die Motorraeder auf einen Truck zu laden und sich fahren zu lassen. Leider trafen wir sie drei Tage spaeter in Nairobi wieder, da ihr Truck ueberfallen wurde. Geld und Wertsachen waren weg. Inzwischen wurden die Wertsachen gefunden, die Polizei jagt das Banditen Trio immer noch durch den Busch und hat Befehl scharf zu schiessen.

In unserem Hotel in Isiolo (Bomen-Hotel) traf sich Samstag Nachmittags das Who-is-Who des Dorfes und wir lernten alle kennen. Die Ausbilder der lokalen Pionierkaserne, Agrar- und Wasseringenieure, Touristenfuehrer und unterhielten uns die letzten zwei Stunden mit dem Buergermeister. Er wurde von allen anderen als Haeuptling bezeichnet, war gut angesoffen und soff weiter, lud uns auf ein paar Bier ein und verteilte immer wieder Geld an alle die ein Anliegen hatten um sie loszuwerden. Er selbst kommentierte das mit “ich bin Politiker, was denkt ihr wie das funktioniert?”

Weiter ging es Richtung Nairobi. Wir ueberquerten den Aequator wo wir ein offizielles Zertifikat der Aequatorueberquerung der Gemeinde Nanyuki erwarben. Die beste Business-Idee hatte aber Mr. David. Er erklaert gegen Geld den Korioliseffekt und dessen Einfluss auf die Spiralrichtung von Wasser in einem Trichter noerdlich und suedlich des Aequators. Dann zeigt er das ganze im Experiment um die Theorie zu untermauern. Er loest hierbei auch die Frage was mit dem Wasser auf dem Aequator passiert: Nichts, es dreht gar nicht. Tage spaeter war der Effekt und ob die Auswirkung wirklich sichtbar sind natuerlich immer noch ein Hauptdiskussionspunkt. Hier erkannte man dann Techniker, Naturwissenschaftler und Laien!

In Nairobi verbrachten wir eine Woche mit Raeder auswuchten, Spur einstellen, Lord-of the-Rings-3 schauen, einkaufen, Vorraete auffuellen, einen Schlangenpark besuchen…

Dann ging es weiter ueber Voi nach Mombasa. Die Temperatur stieg und stieg, Mombasa hatte dann wirklich tropische Temperaturen! Um zu unserem Campsite in Mombasa zu kommen waren wir auf die Faehre angewiesen. Hier wurde der Preis nach Fahrzeugtyp festgelegt. Nicht einfach bei unserem Fahrzeug, Bus, Minibus, Van, LKW?. Der Preis variierte dementsprechend je nachdem wer gerade kassierte um 100%!

Hier lernten wir auch das Matatu System naeher kennen. Matatus sind die lokalen Minibusse die den oeffentlichen Nahverkehr darstellen. Sie sind auf privater Basis, jeder hat ein Motto (siehe Bilder), fahren wie die Henker und spielen entweder Hiphop oder Reggae! Insider erklaerten uns die Hintergruende: 70% der Matatus gehoeren Polizisten die hier die eingetriebenen Schmiergelder investieren. Dies erklaert auch warum sie fahren wie die Henker und die Polizei nichts sagt. Jetzt aber wird es spannend, der Staat geht naemlich seit einem Jahr gegen Korruption in der Polizei vor. Aber nicht nur das, jetzt soll auch die Verkehrssicherheit der Matatus kontrolliert werden. Ploetzlich sind Sicherheitsgurte und ein Tempobegrenzer Pflicht. Das Ganze wird von der Polizei kontrolliert. Soll zumindest! Jetzt sollen die Polizisten die eigenen Fahrzeuge kontrollieren und aus dem Verkehr ziehen. Als Antwort kontrolliert die Polizei jetzt auch die staedtischen Busse auf Verkehrssicherheit. Und zieht sie aus dem Verkehr! Das Ganze ist nicht zu Ende und es bleibt spannend!!

Nach Mombasa goennten wir uns eine Woche Auszeit am Meer. Tiwi Beach, Twiga Camping, camping direkt am Strand. Morgens kommen die Fischer vorbei und verkaufen was sie gefangen haben. Riesengarnelen und Hummer kosten 5,- Euro das Kilo, Snapper, Thunfisch, Tuffyfisch ca 1,- Euro pro Kilo, Octupus, Austern, Krebse… Die Bilder sprechen fuer sich und es war jeden Abend ein Fest!!

Und dann mussten wir weiter nach Tanzania, leider!!

Insgeamt kann man sagen, dass in Kenia vor allem die Leute sehr freundlich, gebildet und witzig sind und das Essen zwar eher westlich aber gut ist. Spektakulaer sind natuerlich die Safaris die wir hier aber ausliessen, da es recht teuer ist und wir billigere Safari-Laender vor uns haben!!

Und damit verabschieden wir uns auch schon wieder und schicken tropische Gruesse nach Deutschland!

Wie immer sind nur ein paar Bilder angehaengt die euch neidisch machen sollten aber es gibt einige mehr auf unserer Website: www.crossingafrica.de

Julianne und Christian!!

zurück