Gruesse aus Suedafrika
und unser letzter Reisebericht!
Seit unserem letzten
Bericht ueber Namibia ist viel passiert, hier die Zusammenfassung:
Unser Fahrzeug wurde
aufgebrochen,
Julianne und Christian beschlossen zu heiraten,
unser rollendes Zu-Hause befindet sich an Board der Olive Ace auf dem
Weg nach Bremerhafen, Suedafrika hat den Zuschlag fuer die Fussballweltmeisterschaft
in 2010 erhalten!
Aber jetzt alles der
Reihe nach:
Nachdem wir Namibia verlassen hatten fuhren wir Richtung Johannesburg.
Unterwegs machten wir Station in Kimberley. Hier ist das Zentrum des Diamantenabbaus
und das groesste Loch der Welt (siehe Bild). Hier wurde auch der groesste
Diamant der Welt, der “Stern von Kimberley” gefunden. Die
Stadt ist nicht unbedingt interessant, es gibt ein Autokino, ein Museum
und ein paar Pubs. Wir bestichtigten alles ausser dem Autokino und fuhren
weiter nach Johannesburg.
Hier verbrachten wir Ostern bei Juliannes Familie, wurden bekocht und
konnten am Pool relaxen. Obwohl Julianne und Christian bereits beschlossen
hatten zu heiraten musste hier auch noch ihr Vater um Erlaubnis gefragt
werden, in Suedafrika und England ist das so! Aus deutscher Sicht ist
das eher ungewoehnlich aber nach einigen Drinks konnte Christian sich
aufraffen mit ihm ein paar Worte unter vier Augen zu wechseln. Und er
stimmte zu (er hatte uebrigens auch bereits ein paar Drinks)! Um Fragen
vorweg zu nehmen: Wir wissen noch nicht wann und wo wir heiraten da wir
auch noch nicht wissen was und wo wir beruflich machen werden.
Die naechste Station
unserer Reise war Kapstadt und das Kap. Wir konnten bei Rodney und Janet
uebernachten mit denen wir durch Sudan und Aethiopien gereist waren, vielen
Dank an die beiden! Sie haben sich ein Haus in einem der besseren Vororte
gekauft und verbringen da jetzt die Rente. Leider passte unser Auto nicht
in ihre Garage und wir liessen es auf der Strasse geparkt. Das war nicht
so toll da es am naechsten Morgen aufgebrochen war. Zum Glueck hatten
wir die meisten Wertsachen mit ins Haus genommen aber trotzdem wurden
GPS, Radio, Akkuladegeraet und das meiste von Christians Kleidung geklaut.
Immerhin hatten sie auch nur das Spiegeldreieck eingeschlagen, so dass
die Reparatur auch schnell und billig war.
Kapstadt ist nach
wie vor Dreamtown: Meer auf allen Seiten, Straende mehr als genug, leckeres
Essen, tolle Aussichten auf Meer, Straende und den Tafelberg und die Leute
sind sehr relaxed. Wir besuchten eine Pinguinkolonie, Robben Island wo
Nelson Mandela im Gefaengnis sass, das Aquarium, probierten jede Menge
Wein aus der Umgebung, kauften kiloweise Souvenirs, ein neues Radio und
etwas neue Kleidung fuer Christian!
Nach fuenf Tagen ging
es dann weiter nach East London wo Julianne zur Schule ging und studierte
und DaimlerChrysler Autos baut. Wir besuchten Juliannes Freund Niels der
Hobbypilot ist und uns auch direkt durch die Gegend flog (siehe Bilder).
Vielen Dank an Niels!!
Nach einem genialen Wochenende fuhren wir nach Grahamstown, einer kleinen
Studentenstadt wo wir einen weiteren Freund von Julianne, Sean besuchten
der dort gerade angefangen hatte zu studieren. Er hatte zwar bereits eine
Unterkunft gekauft aber konnte noch nicht einziehen, lebte also noch auf
dem lokalen Campingplatz. So konnten wir einen richtigen Abend unter Campern
verbringen. Immerhin hatte er ein (unbeheiztes) Vorzelt mit Platz fuer
drei Leute vor seinem Wohnwagen (siehe Bild). Interessant in Grahamstown
war, dass man hier sehr viele gemischte Paerchen sieht. Es ist schick
einen andersfarbigen Freund/Freundin zu haben. In Johannesburg ist man
davon noch weit entfernt.
Am naechsten Tag fuhren wir nach Graff-Reinert wo Graham mit seiner Freundin
noch ein Haus hatte. Hier besichtigten wir das “Owl-house”,
die Kreation einer exzentrischen Kuenstlerin und das “Valley of
Desolation” mit genialen Ausblicken. Ansonsten ist die Gegend eher
flach, weitlaeufig und langweilig.
Von hier ging es zurueck nach Johannesburg.
Hier besuchte uns Frank, ein Freund aus Koeln der geschaeftlich in Suedafrika
war. Er brachte ein Fass Reissdorf-Koelsch mit, das erste Koelsch seit
September letzten Jahres und das bestmoegliche Souvenir aus Deutschland!
Riesen Dank an Frank!!
Er verbrachte ein Wochenende mit uns und Juliannes Familie. Das Highlight
war unsere Kneipentour durch Soweto. Kaum ein weisser Suedafrikaner wuerde
jemals freiwillig nach Soweto gehen. Soweto ist ein riesiges Schwarzen-“Ghetto”
neben Johannesburg und der Inbegriff von Armut und Kriminalitaet. Wir
machten die Tour auch nicht auf eigene Faust sondern mit Max der dort
aufgewachsen war und uns durchfuehrte. Hier erlebten wir Erstaunliches:
In der ersten Kneipe durfte nicht drinnen geraucht werden, das war ja
schliesslich gegen das Gesetz. Law und Order wurde also respektiert.
Zum Essen gingen wir in Wandie’s Place wo nicht nur geniales Essen
serviert wurde sondern das auch ein Wireless-LAN Netzwerk installiert
hat. Das ist auch in Zentraleuropa nicht selbstverstaendlich! Vor der
Tuer waren nicht nur aber auch BMWs, Volvos und Mercedes geparkt, so viel
zum Thema Armut. Unsere letzte Station war eine Art Disco-Bar mit Biergarten,
sehr cooler Music und riesigen Graffities, wo wir mehrfach von normalen
Gaesten mit “welcome to Soweto” angesprochen wurden. Alle
versicherten uns, dass wir hier sicher seien. Wir waren insgesamt ziemlich
beeindruckt von Soweto, seinem Nachtleben und den Bewohnern!!
Anschliessend begann
der traurigere Teil der Reise: Fahrzeug verschiffen und Rueckflug buchen.
Nach einigen Tagen herumtelefonieren und organisieren begaben wir uns
auf die letzte Fahrt in Afrika: Wir fuhren nach Durban wo wir unser rollendes
Zuhause auf die “Olive Ace” verluden und Richtung Europa verschifften.
Von Durban zurueck nach Johannesburg waren wir dann auf Ueberlandbusse
angewiesen die auch direkt zeigten wie gut es ist mit eigenem Fahrzeug
unterwegs zu sein: Sieben Stunden auf dem Busbahnhof in einer Bahnhofskneipe
warten bis Abfahrt war und dann eine Fahrt im Nachtbus mit einer Klimaanlage
die das ganze in einen rollenden Kuehlschrank mit unbequemen Sitzen verwandelte.
What a night!!
Zurueck in Johannesburg
haben wir noch eine lange Liste an Dingen die noch zu erledigen sind bevor
Christian dann am 24.Mai wieder nach Deutschland fliegt. Julianne bleibt
noch ca. zwei Monate in Suedafrika um den 60. Geburtstag ihres Vaters
zu feiern.
Nach ziemlich genau
acht Monaten geht damit unser Abenteuer zu Ende. Wir sind ca. 30.000km
gefahren, haben 16 Laender durchquert, 10kg Spaghetti und wer weiss wie
viel Fleisch verdrueckt, ueber 1000 Dias geschossen, dreimal die Uhr umgestellt,
jede Menge Leute kennen gelernt, eine Panne gehabt und einen Einbruch
erlebt.
Es wird Zeit nach Hause zu kommen, zumal in Suedafrika jetzt der Winter
Einzug haelt!
Wir freuen uns wenn
unsere Berichte einigen durch einen grauen kalten Winter und den tristen
Arbeitsalltag geholfen haben, bedanken uns bei Sandra fuer die Muehe unsere
Website zu pflegen und freuen uns darauf alle wieder in Deutschland zu
sehen!
Bis bald,
Julianne und Christian!
|