Reisebericht aus Tansania (23.02.2004)


Hallo Deutschland und Gruesse aus Afrika!

Hier unsere Abenteuer aus Tanzania und Zansibar.

Nachdem wir Tiwi-Beach in Kenia verlassen hatten fuhren wir direkt nach Tanzania und Dar Es Salaam. Wir hatten einiges zu erledigen, blieben einen Tag in Dar und stachen dann in See Richtung Sansibar. Das hoert sich dramtischer an als es ist da es nur zwei Stunden mit der Faehre sind.

Zansibar und Tansania sind zwar ein Staat aber Zansibar ist trotzdem recht unabhaengig. Es hat immerhin seine eigene Einreisebehoerden. Die wollten Julianne auch glatt nicht einreisen lassen, da sie keinen Einreisestempel fuer Tanzania hatte. Bei der Einreise nach Tanzania hatte der Immigration-Officer offensichtlich vergessen ihren Pass zu stempeln. Sie erklaerten wir muessten zurueck zu der Einreisegrenzstation (ca. zwei Stunden Faehre und sechs Stunden Fahrt) und uns den Stempel besorgen. Nach laengerer Diskussion durfte sie dann doch auf die Insel. Hier stellte sich fuer uns die Frage wuerde sie aus Tanzania rauskommen ohne eingereist zu sein?

Als erstes besichtigten wir Stonetown, die Hauptstadt von Zansibar. Stonetown ist Weltkulturerbe und hat es auch verdient. Die Architektur ist eine Mischung aus arabischen, indischen und natuerlich afrikanischen Einfluessen. Zansibar war lange Zeit das Haupthandelszentrum an der Ostafrikanischen Kueste und bis in die 1960er Jahre offiziell unter der Regentschaft eines omanischen Sultans. Da die Inder grosse Haendler sind waren auch sie immer da. Daher haben sich auf der Insel Architektur, Kultur und Essen aus allen Kulturen vermischt.

Die Deutschen waren uebrigens nie in Zansibar, Zansibar war nie eine deutsche Kolonie. Tansania war eine Weile deutsch und England fragte damals an ob es OK waere, wenn sie einen Protektoratsvertrag mit dem Sultan von Zansibar schliessen wuerden. Deutschland sagte ja und erhielt im Gegenzug Helgoland. Ob das ein guter Deal war kann diskutiert werden.

Stonetown hat neben der Architektur auch sehr gutes Essen zu bieten. Jeden Abend gibt es an der Wasserfront in einem Park dutzende von Essstaenden mit Garnelen, Langusten, Hummer, Muscheln, Krebsen, Fisch, Huhn, Rind etc. mit allen moeglichen Saucen und Gewuerzen zubereitet. Wir waren natuerlich Stammgaeste.

Zum Sonnenuntergang trifft man sich uebrigens im “Africa House”, dem frueheren englischen Club wo man auf einer riesigen Terassse mit saemtlichen anderen Travellern den Sonnenuntergang “begiesst”.

Wir mieteten ein Motorad und besuchten den Johzani-Forest wo es neben einem intakten Mangrovenwald auch die endemischen Red-Colobusaffen gibt. Ich weiss nicht wie die Tiere auf deutsch heissen aber es gibt die nur auf Zansibar und sie sind ganz witzig.

Ein weiterer Tagesausflug war eine Gewuerztour mit anschliessendem Sonnenbaden am Strand. Zum ersten mal sahen wir wo Zimt, Nelken und Muskatnuss herkommen und wie sie wachsen. Und wir wissen jetzt auch wo der Pfeffer waechst!

Anstatt Sonnenbaden am Strand gingen wir schnorcheln. Wir sahen neben den giftigen Feuerfischen sogenannte Garnelenfische die permanent mit dem Kopf nach unten schwimmen. Ihnen wird trotzdem nicht schlecht!

Am naechsten Tag zogen wir dann nach Nungwi im Norden der Insel um. Hier war dann Schluss mit Kultur und nur noch Relaxen angeboten. Weisser Strand, und tuerkisblaues, sehr warmes Wasser. Leider finden das viele gut und der Ort hat sich praechtig entwickelt. Christian war ja bereits vor fuenf Jahren hier als es gerade vier Pensionen und Hostels und zwei Restaurants gab. Heute ist die komplette Kueste uber drei Kilometer voll mit Unterkuenften und Restaurants aller Preisklassen. Dementsprechend sind die Gaeste auch mehr und mehr Pauschaltouristen wie man sie kennt und liebt. Trotzdem konnten wir prima entspannen. Ich zumindest, Julianne wurde krank und der Arzt diagnostizierte Malaria in einem fruehen Stadium. Sie verbrachte die drei Tage an der Nordkueste im Bett und verliess nur manchmal zum Essen das Zimmer. Nach einigen Tage war die Malaria zwar weg, leider waren wir auch schon weg von Zansibar. Ganz wichtig anzumerken ist uebrigens die coolste Strandbar der Welt, Cholo’s (siehe Bild) die seit fuenf Jahren nach wie vor unveraendert das Nachtleben Nord-Zansibars dominiert.

Waehrend unseres Aufenthaltes auf Zansibar entschied sich uebrigens auch der Afrikan Nations Cup. Wir hatten das Fussbaltournier waehrend der letzten sechs Wochen fieberhaft beobachtet und schliesslich gewann Tunesien. Es gibt viele Stimmen die behaupten das ganze waere nicht ganz sauber abgelaufen…

Zurueck auf dem Festland fuhren wir dann weiter Richtung Sueden. Die Hauptstrasse Richtung Sueden verlaeuft durch den Mikumi Nationalpark. Hier sahen wir unsere ersten Elephanten auf der Reise. Ein grosser Elephantenbulle graste direkt am Strassenrand. Das war zwar toll weil wir nahe rankamen aber nicht so toll als er ueber die Strasse wollte und wir im Weg waren. Er signalisierte uns das mit heftigem Ohrenflattern und wir verstanden sofort!

Nach zweieinhalb Tagen Fahren erreichten wir dann die Grenze nach Zambia. Hier wurde es noch einmal spannend: Wuerden die Grenzer Julianne rauslassen aus Tanzania obwohl sie ja offiziell gar nicht im Land war? Der Grenzer war ueberraschend relaxt, wir unterhielten uns mit ihm ueber Fussball, die Regenzeit und seine Familie. Und dann waren wir auch schon beide offiziell ausgereist. Schwein gehabt!

In Tanzania sahen wir eigentlich nur Zansibar. Den Norden mit seinen Nationalparks und Kilimanjaro liessen wir wieder aus. Dass Tanzania einmal deutsche Kolonie war sieht man nicht mehr. Das einzige was wir sahen war die Lutheranische Kirche im deutschen Stil in Dar Es Salaam und das Askari-Denkmal (Askari waren die einheimischen Soldaten die das Kaiserreich damals ausgebildet und eingesetzt hatte).

Und damit sind wir auch schon am Ende unseres Tanzania Aufenthaltes.

Ein paar Bilder sind angehaengt an die mail, es gibt aber wie immer noch mehr Bilder und die alten Berichte auf unserer homepage

www.crossingafrica.de

Wie immer wuenschen allen zu Hause gebliebenen, dass der Winter bald ein Ende findet und das Rheinhochwasser nicht ganz so uebel wird!

Afrika Alaaf!

Julianne und Christian!

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