Reisebericht aus Sambia (15.03.2004)

Gruesse aus Afrika wo derzeit die Regenzeit ausgebrochen ist!

Wir sind inzwischen in Zimbabwe angekommen und planen unsere Weiterreise durch Botswana nach Namibia. Die Safaris hier sind spektakulaer, wenn man sie in der Trockenzeit macht. Derzeit erlebt Zimbabwe die heftigste Regenzeit seit 20 Jahren. Und dementsprechend sind unsere Safaris eher unspektakulaer.
Aber hier jetzt erst mal unsere Heldengeschichten aus Zambia: Nachdem wir Julianne erfolgreich aus Tanzania herausbekommen haben fuhren wir ueber die "Great Northern Road" Richtung Lusaka, der Hauptstadt. Unsere erste Uebernachtung hatten wir in Shiwa Ngandu. Wir hatten es empfohlen bekommen als einen Campingplatz mit heissen Quellen ca. 30 km von der Hauptsrasse entfernt. Es stellte sich heraus, dass Shiwa ein altes kolonialenglisches Herrenhaus mit Laendereien, zwei Seen, einem Fluss etc. ist. Die 30 km von der Hauptsrasse fuehren einmal quer durch den Besitz. Der Campingplatz selber war mitten im Busch, an einem Fluss (mit Krokodilen!) und war tatsaechlich neben heissen Quellen. Aus einer Uebernachtung wurden zwei und wir hatten die Chance die heissen Quellen zu testen (siehe Bild). Es sollte viel mehr solche heisse Quellen geben! Auf dem Rueckweg entdeckten wir neben dem alten Herrenhaus einen alten Dampftraktor (siehe Bild). Als wir abreisten hatten wir wie immer 500-600km fuer den Tag geplant, hatten aber nicht mit der zambischen Polizei gerechnet. Die Polizei hier ist vollkommen unterbezahlt und ernaehrt sich daher von Bestechungsgeldern. Um diese einzutreiben gruppieren sich ein halbes Dutzend Polzizsten zusammen, machen eine Strassensperre und ueberpruefen jedes Fahrzeug. Geprueft wird Versicherung, Fuehrerschein, Fzg.-Zulassung, Blinker, Bremslichter, Rueckfahrscheinwerfer, weisse Reflektoren vorne und Vorhandensein von zwei Warndreiecken. Natuerlich hatten wir keine weissen Reflektoren vorne und keine zwei Warndreiecke dabei. Mir wurde erklaert die offizielle Strafe hierfuer waere 387.000 Kwecha (die lokale Waehrung) was ca. 80,- US$ entspricht. Ich erklaerte ihnen, dass ich fuer diese Strafe in Deutschland betrunken einen Polzisten totfahren koennte also waere das wohl etwas teuer. Nach weiteren Diskussionen erklaerten sie sich bereit mir zu "assistieren" bei der Loesung dieser Ordnungswiedrigkeit. Wir verhandelten noch etwas und schliesslich kostete uns der Spass 20.000 Kwecha (ca. 5.- USD). Da wir aber inzwischen gewarnt waren, dass ab hier alle 10 km eine solche Kontrolle kommen wuerde kauften wir uns direkt die Reflektoren und Warndreiecke und waren ab da gewappnet. Die weiteren Polizeikontrollen verliefen ohne Zwischenfaelle, wir hatten immerhin auch die Warndreiecke hinter die Windschutzscheibe gesteckt um direkt zu signalisieren, dass alles an Board ist. Die ganze Aktion hatte aber mehrere Stunden gekostet und wir kamen nicht mehr weit und uebernachteten bei den Kandalila-Wasserfaellen. Auf der Weiterfahrt nach Lusaka nahmen wir einen Soldaten mit der zu einem Begraebnis in Lusaka musste. Wir entdeckten unterwegs einen Fahradfahrer reglos am Strassenrand liegen. Er lag in einer mittelgrossen Blutlache und begann sich langsam zu regen als unser lokaler Begleiter ansprach. Es stellte sich heraus, dass der Kerl total Betrunken war und einfach vom Fahrad gekippt war. Unser Begleiter fand ein paar Jungs die ihn ins naechste Dorf schleppten und riet ihm das naechste mal weniger zu saufen. Bei der Weiterfahrt erklaerte er uns, kam dass alle Zambier liebend gerne saufen, das gelte auch fuer ihn! Das beliebteste Bier ist Shaky-Shaky, ein lokales Maisbier das man in einem Tetrapack-Karton kauft, schuettelt und dann trinkt. Der Name kommt von shake, schuetteln.
In Lusaka angekommen campten wir auf dem Eureka-Campingplatz wo auch frei Zebras, Impalas, Giraffen, Kudu und Waterbuck rumlaufen. Die kamen uns dann auch regelmaessig beim Grillen besuchen. Das ist sicherlich eines der Highlights in Zambia. Fleisch ist billig, gut und ueberall erhaeltlich. Es gibt sogenannte Chorizo-Wuerste die nicht nur genau so heissen wie ihre spanischen Pendants sondern auch genau so schmecken. Dementsprechend wurde Grillen eine taegliche Routine!
Der naechste Stop war Livingston bei den Victoria-Faellen. Da der Zambesi derzeit extrem viel Wasser fuehrt kann man die Faelle kaum sehen. Es wird sehr viel Spay aufgewirbelt der dann wie Nebel aufsteigt, die Sicht nimmt und dann auch noch ausregnet. Man ist schlichtweg permanent im Regen. Wegen dem aufsteigenden Nebel den man schon von weit weg sieht hiessen die Faelle urspruenglich "rauchendes Wasser", oder "Mosi oa Tunya" wie wir hier so sagen.
Und dann kam das Highlight, White-Water-Rafting den Zambesi runter, einem der besten Fluesse der Welt fuer diesen Zweck. Da das Wasser sehr hoch ist konnten wir erst ab Stromschnelle 10 einsteigen und fuhren bis Nr. 23. Die Stromschnellen sind numeriert, haben alle martialische Namen wie "Terminator", "Devils Toilet Bowl", Oblivion, "Truck Eater" etc.. und das hat auch seine Gruende! Die Wellen sind mehrere Meter hoch, es gibt alle Arten von Strudeln und Walzen. Die erste Stromschnelle wusch erst mal die halbe Mannschaft vom Boot. Dementsprechend ging es weiter. Bis Nr. 14. Da ging Christian von Board da er Body-Boarding gebucht hatte. Das Konzept ist, dass man mit Flossen, einem Styropor-Brett und ohne Boot weiter macht. Das war dann mal richtig Spass!! Teilweise bilden sich stehende Wellen im Fluss die man dann endlos surfen kann. Wurde natuerlich direkt getestet. Nach einigen Stunden auf und in dem Wasser kann man Abends sehr gut schlafen!! Julianne schloss unseren Zambiaaufenthalt noch mit einem Ritt auf einem Elephanten ab. Da Christian sich schon auf Pferden unwohl fuehlt reparierte er so lange Kleinigkeiten am Auto.
Bei den Victoria-Faellen passierten wir dann auch die Grenze zu Zimbabwe, aber das ist Stoff fuer das naechste Update!

Viele Gruesse nach Europa und bis zum naechsten Mal!!

Julianne und Christian.

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